Es waren 3 Tage und Nächte, die mich völlig entwaffnet haben. Schutzlos, mit heruntergelassener Mauer und ohne einen einzigen Schimmer, wie das passiert ist, fahre ich nun nach Hause und muss an den alten Mann denken, der aus dem Nichts kam, meinen Begleiter beglückwünschte, mich umarmte und dann fröhlich seines Weges ging, als wäre das Leben Zuckerwatte und gar nicht beängstigend.
Mit der Leichtigkeit, die von ihm ausgegangen war im Kopf, der malerischen Landschaft Österreichs vor Augen und Portishead im Ohr sitze ich nun im Zug und versuche zu verstehen was in diesen letzten Tagen passiert ist. Und warum.
Hat das Leben einen Plan und ist es letztlich egal, was man selbst vorhat? Oder steuert man sich unbewusst bewusst in Situationen, die man sich herbeiwünscht? Mit Letzterem sollte man wirklich vorsichtig sein, es könnte nämlich in Erfüllung gehen und dann haut‘s dich nieder. Diese Warnung sollte endlich mal jemand auf die Wünsche Verpackung drucken!
Das alles war jedenfalls nicht so geplant und hat uns beide niedergehauen. Eine unvorhersehbare Welle aus Emotionen, Angst und Sehnsucht hatte uns schon mitgerissen, noch bevor wir die Chance hatten irgendetwas zu planen. Wobei wohl kein Plan der Welt diesen Tsunami aufzuhalten vermocht hätte. Denn in Wahrheit war es mir, als es längst zu spät war und ich gegen meine Intuition Ja zu dem Trip gesagt hatte, eigentlich klar, dass ich da nicht heil rauskommen würde. Hab ich’s dennoch getan? Absofuckinglutely!
Der alte Mann, dem wir den Namen „Kurt“ gaben, eilte jedenfalls lieber zu seinem Fußballspiel, anstatt uns zu erklären, wieso wir da waren wo wir waren, woher wir kamen, wer uns geschickt hatte und wohin wir gehen sollten. Aber vielleicht ist das auch egal, vielleicht wird alles eh irgendwann gut und vielleicht sollten wir alle weniger zerdenken und mehr sein. So wie Kurt.
Mad City

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