Es gibt Texte, die schreibt man, weil man zu viel zu sagen hat. Und andere, weil man sonst nie wieder was sagen würde.
Ich schreibe gerade aus beiden Gründen. Ich schreibe, weil irgendwo jemand sitzt und alte Nachrichten liest, als könnten sie retten, was längst zwischen den Zeilen verschwunden ist. Und weil ich hier sitze und mich frage, ob alles nur ein Traum war. Oder ob ich endlich aufgewacht bin.
Vor allem aber schreibe ich, weil ich nicht fühlen will, was ich fühle. Weil ich nach einem Ausweg suche, um bloß nicht zu schreiben, was mich bewegt. Klappt eher so mittel. Obviously. Ist eh schon zu viel gesagt, dabei hab ich noch kaum angefangen.
Also schreibe ich mir einfach einen von der Palme/ in den Rausch/ aus dem Leben? Keine Ahnung ob auch nur eines davon möglich ist, aber man kann ja hoffen wollen.
Meine karmische Aufgabe besteht offenbar darin, mich immer wieder selbst zu finden, weil ich manchmal verloren gehe. Und das nicht nur, weil ich eine komplette Niete in Orientierung bin. Manchmal will ich das so. Und manchmal ist das was ich will, nicht für mich bestimmt.
Vielleicht schreibe ich deshalb. Weil das Schreiben für mich der ungefährlichste Weg nach innen ist, zu mir selbst. Weil das geschriebene Wort meine Sprache der Liebe ist.
Und ich hab echt einiges unternommen, um nicht zu schreiben. Sogar versucht, die Uhr am Backofen auf Sommerzeit umzustellen. War auch zwecklos, werde auf Winterzeit warten.
In Liebe, Ana.
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