Ich beneide Schnecken. Hätte nämlich auch gern ein Schneckenhaus. So einen kleinen, kuscheligen Schutzpanzer, in den ich mich zurückziehen kann, wenn’s pressiert. Jetzt im Moment würde ich drin sitzen. Bei verriegelter Tür.
Es gibt Momente, da macht einem das Leben Angst. Ist so, muss man durch, geht auch wieder weg. Ich weiß, dass es das nicht böse gemeint hat. Es wollte mich nur kurz erschrecken, mir wahrscheinlich auch ne wichtige Lektion erteilen oder mich auf‘s Erwachsenwerden vorbereiten. Werde es dem Leben nicht nachtragen und es sicher bald wieder so lieben wie ich es immer getan habe.
Bei Menschen ist das anders. Sie machen dir bewusst Angst. Meinen es böse und wollen dich verletzen.
Zurückweisung ist nicht Jedermanns Sache. Aber deshalb gleich bösartig und verletzend zu werden, ist stillos und uncool.
Wir leben in harten Zeiten. In denen jeder Mann sich für „alte Schule“ und nen Gentleman hält, nur weil er Frauen die Tür aufhält und sie zum Essen einlädt. Das reicht für viele, um sich selbst für den Held vom Erdbeerfeld zu halten.
Aber diese Helden werden schnell ungehalten, wenn sie auf Ablehnung stoßen. Klar, es ist einfache Psychologie. Das Kind im Manne, das die Schokolade nicht bekommt die es unbedingt will. Wird bockig und fängt an zu brüllen. Kann man drüber lachen. Tue ich auch gewissermaßen.
Aber das Lachen hat im Moment einen bitteren Zug um die Mundwinkel. Habe nämlich auch ein inneres Kind. Und das fühlt sich gerade schutzlos und ausgeliefert, in einer bedrohlich  wirkenden Welt, in der Monster lauern.
Goethe sagte einst „Man kann nicht immer ein Held sein. Aber man kann immer ein Mann sein.“ In diesem Sinne leg ich mir jetzt meine Superheldinnen-Gesichtsmaske auf und lass sie einwirken. Will nämlich kein Mann sein. Denn die sind doof!

Mad City

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