Musste eben so lachen. Obwohl es echt nicht witzig war. Im Gegenteil. Aber manchmal hab ich solche Eigenarten. Wenn ich mich anstoße und der Knochen so richtig weh tut, zum Beispiel. Ich sagte bereits, dass mit mir was nicht stimmt. Hauptsache, man verliert nie den Humor. Hoffnung, Verstand, Prinzipien…alles überbewertet. Aber der Humor muss bleiben. Einfach weil er witzig ist.
Sollte ich an dieser Stelle erklären, worum es überhaupt geht? Nee, zu persönlich. Aber ich erzähl euch was anderes, das zu dem Thema passt. Mein Chiropraktiker meinte letzte Woche, ich soll anfangen zu meditieren. In mich gehen, loslassen und atmen. Woraufhin ich eventuell laut mit den Augen rollte.
Auf dem Heimweg rief ich meine Freundin M an und fragte, ob sie mit mir nen Meditationskurs belegt. Ihre Antwort: „Von mir aus. Aber ich hab gelesen, vom Meditieren bekommt man innere Ruhe. Und ich weiß nicht, ob das so gut für uns wäre…“ Musste ihr Recht geben. Wenn uns unsere innere Unruhe auch noch verlässt, was bleibt uns dann? Zen-Zustand in Madcity. Dem ganzen Irrsinn, den Soulfuckern, den Profilneurosen und dem Narzissmus mit innerer Ruhe begegnen? Ohne Zynismus, Argwohn und passiv-agressivem Augenrollen? Weil man mit sich im Reinen ist und jeden sein lässt, wie er ist? Apokalyptische Vorstellung. Mag sein, dass meine Verspannungen sich durch Meditation lösen. Aber damit würde ich auch mein Schutzschild verlieren. Meine Fähigkeit, alles zu überdramatisieren ist Gold wert und gesunder Pessimismus in einer Stadt wie dieser überlebenswichtig! Innere Ruhe…nein, das ist nichts für mich. Halte es lieber mit dem Humor. Er ist ein guter Wegbegleiter.
Ich hau mich an und lache. Ich bin traurig und lache. Ich bin sauer – und lache. Und warum? Weil man das Leben nicht zu ernst nehmen darf. Wir kommen hier eh nicht lebend raus.
Klug, klug, klug, echt Klasse