Es soll ja Leute geben, die nicht über sich selbst lachen können. Zu dieser Gattung kann man mich nicht zählen, ich liefere mir selbst ständig so viel Comedy, dass ich manchmal überlege, Sketche zu schreiben. Mach ich nicht, keine Angst. Aber ich kann ja darüber schreiben, wie lustig ich mich selber finde und warum.
Die meisten meiner Slapstick Einlagen entstehen durch geistige Zerstreutheit (manche würden es Verwirrung nennen) und Tagträumerei, sind also unbeabsichtigt und eventuell besorgniserregend. Wenn ich mir zum Beispiel Make-Up auf die Zahnbürste schmiere, sollte ich mich eigentlich wundern. Aber ich muss da nur lachen. Oder wenn ich mal wieder mein Handy suche, während ich es in der Hand halte. Oder wenn ich einen Stock tiefer hartnäckig versuche, den Schlüssel im Schloss umzudrehen bis mein Nachbar verdutzt die Tür öffnet. All diese Situationen laden eigentlich zum Innehalten oder – besser noch – gründlichen Checkup ein. Mich eher zum vor-Lachen-weinen, wie dieses Emoji.
Wenn ich aber absichtlich versuche witzig zu sein, klappt das eher nur so mittel. Da muss mein Gegenüber schon viel schwarzen Humor besitzen. Die Meisten verstehen mich nur leider nicht, was wiederum dazu führt, dass ich den Witz erklären muss und das ist ja bekanntlich der Tod eines jeden Scherzes…und dann bin ich traurig. Traurig über den Tod besagten Witzes im Besonderen und traurig über die Humorlosigkeit der Menschen im Allgemeinen.
Aber Traurigkeit kann auch sehr schön sein. Wie eine bittersüße Kuscheldecke, die einem hilft, sich selbst und den Weltschmerz zu spüren, in ihm zu versinken. Ich vermisse meine Kuscheldecke. Sie war weg, als Tod, Verlust und echter Schmerz mir begegneten. Damals hab ich sie verloren, die Traurigkeit. Sie wich einer Leere, einer unerträglichen Stille, die ich in Wein und Rastlosigkeit zu ersticken versuchte.
Wahrscheinlich mach ich deshalb so oft “aus Versehen” Blödsinn, um mich selbst aufzuheitern. Wenn auf der Welt alles drunter und drüber geht, ist so ein bisschen Comedy doch echt eine schöne Ablenkung. Und wenn mein – im wahrsten Sinne – komisches Ich versucht, Heiterkeit zu erzeugen, lache ich eben bis ich heulen muss.