Ich hab schon so lange nicht mehr geschrieben, dass es mir schon seltsam vorkommt, es überhaupt zu tun. Schon komisch, dass man manchmal Dinge aufschiebt, bis sie einem fremd werden. Wie das sich sortieren zum Beispiel. Ich brauch das ja immer, besonders wenn viel passiert, sonst bekomme ich das Gefühl, ich würde mich in mir selbst verheddern. Klingt doof, passiert aber wirklich! Bin dann – so wie jetzt – ein emotionaler und oft auch physischer Kabelsalat und blicke gar nicht mehr durch…
Da bin ich jetzt also, sitze im Flieger, fertig mit Lesen und Nickerchen und hänge irgendwie immer noch in der Luft, bildlich und metaphorisch gesehen. Also suche ich jetzt nach dem ersten Knoten um mit dem Entwirren anzufangen.
Und was mach ich als erstes? Listen! Typisch. Sobald die ersten Zeilen an To-Dos und To-Shops niedergeschrieben stehen, meine ich immer, ich hab den totalen Plan und kann die Welt regieren. Dabei ist das ja auch nur eine Form von Sortierung, denn sogar nervige Erledigungen verlieren ihren Schrecken, wenn sie – in hipper Umschreibung – auf einer Liste stehen. Denn man blickt wieder halbwegs durch und weiß zumindest, was kommt.
Was war, ist mir irgendwie immer noch nicht so ganz klar, aber es war wundervoll! Und was grad ist? Eine Art Schwebezustand mit einem etwas kleineren Kabelsalat, der sich noch gänzlich in Listen auflösen wird. Aber erstmal geh ich jetzt Lissabon erkunden. Vielleicht mag die Stadt mich ja und schenkt mir Erleuchtung. Sonst versuch ich das mit dem Entwirren auf dem Rückflug nochmal…
Mad City

2 Replies to “Tangle”

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