„Wein und so. Und Schreiben. Der Mond auch. Das wären 3 Dinge, die mich glücklich machen. Ist doch was. Als größte Schwäche würd ich angeben, dass ich mir keine Schwäche erlaube…“

Weiß auch nicht mehr genau, warum wir diesen Selbsttest-Fragebogen machten, aber meine Freundin L schrie plötzlich auf, als hätte sie einen Geist gesehen. Dass uns das gesamte Lokal anstarrte, war ihr egal. Sie erklärte mir wie ein erleuchteter Obermufti aus Tibet, dass gerade mein inneres Ich aus mir gesprochen und ich ein hyperemotionales Wesen hätte dass ich nur vor mir selbst verstecken würde.
Und noch irgendsowas, aber da hab ich dann nicht mehr zugehört, weil ich das Tinder-Pärchen vom Nebentisch interessanter fand. Sie war gerade dabei, krampfig ihre Vita runterzuleiern, während er unter dem Tisch in sein Handy daddelte. Zu diesem Szenario fiel mir ein Radiobeitrag ein, in dem es um das Phänomen „Mingeln“ ging. Es beschreibt Typen, die an einem Abend bis zu 3 Frauen hintereinander daten. Ich mein…ernsthaft, Leute?? Das artet doch jetzt wirklich in Arbeit aus und bizarrer geht’s bald wirklich nicht mehr! Aber gut, macht doch was ihr wollt. Mingle ist übrigens eine Wortmischung aus „mixed“ und „Single“. Hab ich gegoogelt. Dachte erst, es ist ein Desubstantivum von Minga (zu Hochdeutsch: München).
So oder so erschreckend, ich weiß. Aber einen echten Mingler in seinem natürlichen Habitat bei der “Arbeit” zu beobachten war echt witzig. Für mich jedenfalls. Das könnte an meinem makaberen Humor liegen. Nur so, fürs Protokoll und falls jemand irgendwann mal nach meinen Stärken fragen sollte…

Mad City

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