Jetzt wird auch noch Hugh Heffner posthum in die #metoo Proteste einbezogen, als Sektenführer und Raubtier bezeichnet. Ja, richtig gelesen, Hugh Heffner, der Mann im seidenen Morgenmantel aus der Playboy Mansion! Finde das nur ich langsam etwas grenzwertig? Oder ist damit nun hoffentlich der Zenit dieser -aus meiner Sicht – doch sehr fragwürdigen Hetzkampagne erreicht?

Es kann doch nicht sein, dass nachträglich alles zum Verbrechen deklariert wird, was einst noch schillernd und glamourös war. Sicher, aus heutiger Sicht ist vieles nicht mehr ganz ok, teilweise so auch nicht mehr machbar. Aber jetzt leben wir auch in anderen Zeiten, haben uns feministisch “weiterentwickelt” und mit alten Rollenbildern gebrochen.

Aber auch in den 70-ern und 80-ern wurden all diese Frauen, denen jetzt plötzlich einfällt, dass sie sexuell missbraucht wurden, vermutlich nicht mit vorgehaltener Waffe zum Playboy-Bunny rekrutiert. Oder zu Filmsternchen und VS Models gecastet. Sie haben diese Wahl bewusst getroffen, waren sich doch sicher ihrer Rolle als Frau, die sich für Ruhm und Erfolg feil bietet, bewusst. Oder irre ich mich da?

Für mein Verständnis haben diese Frauen (wohlgemerkt: soweit volljährig) sich in ein Gewerbe begeben, dass Frauen und ihre Schönheit als Produkt sieht. Dadurch haben sie sich einverstanden erklärt, sich auch als solches bewerten und behandeln zu lassen. Ipso Facto sind sie – wenn auch nicht schriftlich in den AGBs festgehalten – bewusst einen Vertrag eingegangen, in einem männerdominierten Geschäft, in dem nur die Schönsten (und vermutlich Willigsten) bestehen. Und spätestens wenn frau aus ihrer Lalaland-Wolke unsanft auf dem Schoß eines Regisseurs gelandet ist, kann man sich doch immer noch verabschieden und zum Beispiel zur Rewe-Kassiererin umschulen lassen. Ist halt nicht so schillernd, aber der Preis ist dafür auch nicht so hoch. Kosten-Nutzen Rechnung eben.

Aber sich jahrelang in einer Playboy Mansion im Luxus und Ruhm zu sonnen und 30 Jahre später zu beschweren, dass man nur als Objekt gesehen wurde, weil es grad ein Hashtag-Trend ist…sorry Leute, aber das geht zu weit! Das ist nicht nur grotesk und scheinheilig, es würdigt meiner Meinung nach auch die Frauen ab, die wirklich Opfer von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigung sind.

Wir können sicherlich aus heutiger Sicht ein paar Dinge rechtlich ändern und die Gesellschaft um- und vor allem junge Mädchen zu mehr Selbstachtung erziehen, aber wir sollten nicht die Vergangenheit mit Dreck bewerfen und die Moralkeule schwingen, nur weil ein paar Leute – die sehr wohl ihren Nutzen aus ihren damaligen Taten gezogen haben – auf einen Zug aufspringen wollen, der sich meiner Meinung nach mächtig verfahren hat.

Jeffrey Epstein war ein Verbrecher, der zu Recht zur Rechenschaft gezogen wurde. Aber deshalb müssen wir nicht mit Fackeln jeden Mann durch’s Dorf jagen, der einem angehenden Model einen Job bei Victoria’s Secret versprochen hat, wenn sie mit ihm ausgeht.

Willensfreiheit ist die subjektiv empfundene menschliche Fähigkeit, bei verschiedenen Wahlmöglichkeiten eine bewusste Entscheidung zu treffen. Diese hinterher zu bereuen ist ok. Einen Sündenbock zu suchen und diesem das Leben ruinieren, nicht.

 

Mad City

One Reply to “#nometoo”

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